Kassel ist Spitzenreiter. Leider mit 154,8 Corona-Neuinfektionen/100.000 Ew. am 14.05. Keine Großstadt in Hessen hat schlechtere Inzidenzen als Kassel. Und Kassel ist stabil schlecht, denn Kassel hat die geringsten Rückgänge von Neuinfektionen. Und was noch schlechter ist: Die zuständige Dezernentin schweigt. Als Erklärungen zu den Ursachen müssen Allgemeinheiten herhalten wie “in Betrieben”, bei “Arbeitspausen”, in “privaten Haushalten”, an “Baustellen und Pflegediensten” passiert das Infektionsgeschehen in Kassel (HNA v. 13.05.2021). Als gäbe es in anderen Großstädten keine privaten Haushalte und Betriebe. Oder ist die Meinung der Dezernentin einfach nur arrogant? Vielleicht meint sie ja, dass die Kasseler, Kasselaner und Kasseläner einfach dämlicher sind als der Rest der hessischen Großstädter: Sie tragen keine Masken, halten keinen Abstand, lüften nicht und waschen sich nicht die Hände. Aufklärung könnten Zahlen bieten, die die Dezernentin der Kasseler Bevölkerung verweigert. Etwa so: In welchen Stadtteilen leben die meisten Infizierten, welche Berufe haben sie, wie alt sind sie, wieviel davon erhalten Grundsicherung. Vielleicht käme dann heraus, dass die meisten Infizierten dort wohnen, wo die Arbeitslosigkeit am höchsten ist, die meisten Hartz IV-Bezieher wohnen, der Wohnraum am beschränktesten ist und die Kinderzahl am höchsten. Meine Vermutung ist: Das sind nicht der Brasselsberg, Bad Wilhelmshöhe und der Vordere Westen. Vielleicht schaut die Dezernentin mal nach Nord-Holland, Wesertor und Rothenditmold (Vgl. mein Blogeintrag v. 26.02.2021). Sie könnte hier Erklärungen für die exorbitant hohen Inzidenzen in Kassel finden. Nur als Hinweis: In der Bundesrepublik Deutschland liegt die Inzidenz am 14.05. bei 96,5 und auch dort gibt es Betriebe, private Haushalte, und Arbeitspausen werden auch dort gemacht. Bitte aufwachen, Frau Dezernentin!
4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Frau Gote hat keine präzise Erklärung für die hohen Zahlen in Kassel. Das ist verständlich, weil dazu keine Erhebungen vorliegen. Es wird vermutet, dass hohe Inzidenzen – wie in anderen Städten auch – in sozialen Brennpunkten vorliegen, begründet in beengten Wohnverhältnissen usw. Eine besondere Hilfe für diese Brennpunkte will Frau Gote nicht, weil sie eine Stigmatisierung durch diese Hilfe vermutet, sh. die heutige HNA. Das ist eine ziemlich abgehobene Haltung. Real ist, dass sie einfach Hilfe verweigert. Darüber sollte sie noch einmal nachdenken.
Es gab schon vor ein paar Tagen genauere Angaben, in welchen Stadtteilen die Inzidenzen besonders hoch sind, allerdings ohne Erklärungen. Überraschenderweise gehörte z.B. Niederzwehren dazu. Das war nach langer Zeit eine Ausnahme, nichtdestotrotz habe ich den Eindruck, dass etwas verborgen werden soll, warum auch immer. Auf jeden wünsche ich mir mehr Transparenz!
Du hast völlig Recht. Es muss Arroganz und Unvermögen sein, mit der der Kasseler Magistrat und insbesondere die Grüne Gesundheitsdezernentin das Thema Corona behandelt. Keinerlei Einsicht in Notwendig- und Selbstverständlichkeiten zur Information der Bevölkerung!
Einfach richtig! Arroganter kann man nicht kommunizieren als Frau Gote. Jetzt schickt sie Impfteams vielleicht zu IKEA. Geschlossene Möbelhäuser sind ja auch Hochrisikozonen!